Das Gebäude wurde eigens für das Museum
erbaut und hat die römische Architektur als Vorbild.
Es ist das einzige Nationalmuseum, dass sich ausschließlich
mit der römischen Kunst beschäftigt. Der
Bestand tritt wegen seiner Qualität und der großen
Anzahl an Werken hervor. Die Werke stammen ausschließlich
aus der Kolonie Emerita Augusta und sind die beste
Darstellung der römischen Hispania.
Die meisterhafte Sammlung römischer Kunst ist
das Ergebnis von Jahrhunderte langer Arbeit, die allmählich
den Bestand vermehrte.
Das Erdgeschoss hat 10 Säle. Die drei ersten
widmen sich der Ausstellung der Funde aus den wichtigsten
Fundorten der Stadt (Theater, Amphitheater und Zirkus).
Darunter befinden sich wertvolle Skulpturen: Proserpina,
Pluto, Ceres, Standbilder von den Kaisern, Gemälde
aus dem Amphitheater, Inschriften und kaiserliche
Abbildungen.
Die Säle IV und V sammeln Überreste von
den unterschiedlichen Gottheiten, die in der Stadt
verherrlicht wurden: kaiserliche, lokale und klassische
Gottheiten. Hier stehen Standbilder von Isis, Chronos,
Serapis und Venus.
Der Saal VI bewahrt Reste von den zwei damals typischen
Begräbnisritualen: Einäscherung und Begräbnis,
sowie Reste von den davon entstandenen Grabstätten.
Hier sind zahlreiche Grabsteine, Stelen, Altarsteine
usw. zu finden. Im Saal VII ist ein römisches
Haus nachgebildet. Wir können uns ausgezeichnete
Mosaike, einen Brunnenrand, Plastiken und die Nachbildung
eines typischen Zimmers in einem römischen Haus
anschauen.
Zum Forum, dem öffentlicher Platz in der Mitte
der Stadt, gehören die Gegenstände in den
Sälen VIII, IX und X. Hier sind Standbilder von
den lokalen Obrigkeiten. Außerdem gibt es hier
Bronzegegenstände, Hausgeräte und Zierobjekte.
Im ersten Stock widmen sich Säle IX, VIII und
VII der römischen Keramik, mit zahlreichen Mustern
von verschiedenen Ornamenten, Techniken und Stilen.
Diese Keramikarbeiten stammen aus Griechenland, Italien
und aus unserem Gebiet. Neben den geläufigen
Arbeiten sind prächtige Stücke und Kronleuchter
zu bewundern. Im Saal VI finden wir die Nachbildung
einer Urnenhalle. Der Saal V bewahrt mehrere Gegenstände
von Gewerben und Handarbeiten in Glasschränken.
Wir finden Schmucknadeln, Spatel, Schnallen, Amulette,
Nähnadeln, Spindeln, Messer und Löffel.
Die römische Glasarbeit ist im Saal IV mit hervorragenden
Arbeiten dargestellt. In den Sälen III und II
finden wir eine große Sammlung von Münzen
und Schmuckstücken, die in den Ausgrabungen auftauchten.
Oben, im zweiten Stockwerk, finden wir im Saal I unterschiedliche
Gegenstände, die im Alltag der Kolonie geläufig
waren; und im Saal II sind mehrere Überreste
aus dem Stadtgebiet ausgestellt: Mosaiken, Amphoren
und Grabinschriften.
Im Saal III befinden sich Gegenstände von Einwanderern.
Im Saal IV sind die verschiedene Berufe und Beschäftigungen
dargestellt: Grabinschriften von Militärfamilien,
chirurgische Geräte, Stelen usw.
Das Brustbild war zu dieser Zeit ein weitverbreitetes
Ornament in den Adelshäusern und Tempeln. Im
Saal V finden wir mehrere weibliche Brustbilder und
im Saal VI männliche Skulpturen. Unter der Überschrift
“Arte y Cultura” (Kunst und Kultur) bewahrt
Saal VII Gegenstände von der Bühnenkunst.
Der letzte Saal ist der christlichen Stadt gewidmet:
Hier bewundern wir Funde aus der frühchristlichen
und westgotischen Periode, die zusätzlich in
einem eigenen Museum ihren Platz finden: Das Museum
für Westgotische Kunst und Kultur.
Die Totengruft tauchten während der Bauarbeiten
auf, diese bilden einen weiteren Saal und spiegeln
die Realität einer römischen Stadt (Wasserleitungen,
Hausmauer, Grabstätten usw.). Ein neu erbauter
Tunnel verbindet das Museum mit dem Theater und dem
Amphitheater.
Das Museum entsteht mit der Verordnung 2072 am 10.
Juli 1975, zur 2.000 Jahrfeier zur Gründung der
Stadt. Es liegt neben dem Theater und dem Amphitheater,
die beide eine große Anzahl von Besuchern empfangen.
Beim Bau des Museums wurde die Totengruft gefunden,
die zum Bestandteil des Museums wurde. Rafael Moneo
entwarf das Bauwerk 1980 und das Museum wurde zwischen
1981 und 1985 erbaut. Am 19. September 1986 wurde
das Museum von dem spanischen Königspaar im Beisein
vom italienischen Ministerpräsidenten eröffnet.
Die Architektur unseres Museums versucht die römische
Vergangenheit mit der Gegenwart in Einklang zu bringen.
Das Museum hat zwei von einer ehemaligen Römerstraße
getrennte Gebäude. Die Gebäude sind durch
einen Laufsteg über die archäologischen
Reste verbunden. Im ersten Gebäude befinden sich
das Museum und die Lagerräume; im zweiten Gebäude
sind die Restaurierungswerkstätten, die Bibliothek,
der Sitzungssaal und die Verwaltung untergebracht.
Das Museum besteht aus einem Haupttrakt und mehreren
Korridoren, die senkrecht zur Haupthalle liegen, alle
von Dachfenstern beleuchtet. Die Parallelbögen
im Hauptschiff versuchen den Trajanobogen nachzuahmen.
Die daraus auf der Fassade entstandenen Strebepfeiler
(an der Ramón-Mélida-Straße) erinnern
an den Aquädukt “Los Milagros”. Der
Haupteingang steht unter einem riesigen Bogen mit
Oberschwelle aus weißem Marmorstein. An der
Tür können wir Flachreliefs von Francisco
López bewundern.
Moneo zeichnete alle Bestandteile des Museums, von
den Fußgestellen bis zum letzten Stuhl. In seinen
Worten: “Das Museum sollte dem Besucher an die
Ordnung und die Größe der Stadt zur Zeit
der Römer erinnern, ohne die römische Architektur
nachzubilden”.
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