Das Wunder von Almendralejo.
Auf der „Straße des Weins“ durch die Extremadura |
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Die Winzer der Extremadura tun sich gerade zusammen, um die „Ruta del Vino“ zu gründen. Die Besucher der Extremadura sollen auf der „Straße des Weins“ in Zukunft stärker teilhaben an der Leidenschaft für den Wein der Region von den Ufern des Guadiana. |
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Auf
dem Weinweg entlang des
Flusses “Rio Guadiana”
kann man nicht nur den Wein
selbst, sondern auch die
ganze Geschichte und Kultur
der Extremadura kennen lernen. |
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Weinstöcke in der Region „Tierra de Barros“. Ihre tonhaltige Erde gibt der Landschaft eine ganz besondere Farbe. |
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Trujillo. Diese Station auf dem Weinweg ist obligatorisch, sowohl wegen ihrem Wein als auch wegen ihrer Geschichte. |
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Es
war an der Zeit, dass die Winzer der Extremadura
auf sich aufmerksam machten. Ihre Weine haben inzwischen
zahlreiche Preise bei den großen internationalen
Wettbewerben von London, Madrid und Düsseldorf
gewonnen. Die Anzahl der Rebsorten ist außergewöhnlich
hoch. Sie reicht von den ursprünglichen spanischen
Weißweintrauben (Cayetana Blanca, Pardina und
Montua) und Rotweinen (Cencibel, Garnacha) bis hin zu
den internationalen Startrauben wie Cabernet Sauvignon,
Merlot und Chardonnay. Noch dazu verfügt die Extremadura
über ein außergewöhnlich großes
Weinanbaugebiet. Mit rund 800 Quadratkilometern sind
die Weinberge des „Ribera del Guadiana“
so groß wie die Insel Lanzarote und dreimal so
groß wie der Nationalpark Bayerischer Wald.
Doch die Weinbauern der Extremadura wollen die Menschen
nicht durch Superlative überzeugen, sondern durch
ihre Leidenschaft und ihre Freude am Wein. Diese wollen
sie mit den Besuchern der Region teilen. Deshalb haben
sich viele von ihnen zu einem Verband zusammengeschlossen
und ihm den Namen „Ruta del Vino“ gegeben.
29 Weinbauern sind entweder schon beigetreten oder planen
den Beitritt für die nahe Zukunft. Die Straße
des Weins führt durch alle sechs Anbaugebiete des
Landes. Sie führt vom Gebiet von Canamero an der
Ostgrenze der Extremadura über die Weinberge des
Montanchez im Süden von Trujillo, dann weiter in
die zentral gelegenen Anbaugebiete von Ribera Alta und
Ribera Baja, die beide am Guadiana liegen, über
die Lagen der Tierra de Barros und Matanegra bis in
den äußersten Süden der Autonomen Region.
Die Straße des Weins ist gut an den Verkehr angebunden.
Man kann die einzelnen Winzer entweder über die
Ost-West-Autobahn A 5 oder die Nord-Süd-Verbindung
A 66 erreichen.
Die Winzer der „Ruta del Vino“ laden die Urlauber ein, sie auf ihren Weingütern zu besuchen, sich verköstigen und sich dabei in die Geheimnisse des Weinbaus einweihen zu lassen. Eine Besonderheit des „Ruta del Vino“-Projekts ist die enge Zusammenarbeit der Winzer mit Anbietern lokaler Produkte, Restaurants und Hotels. In den südlichen Gebieten von Matanegra, Ribera Alta und Tierra de Barros wird den Weinfreunden nicht nur Wein, sondern auch Schafskäse zur Verköstigung angeboten. Denn auch dieser wird im Südosten der Extremadura gewonnen. In Almendralejo lernen die Urlauber die typische Tomatensuppe des Städtchens kennen und in Aceuchal wird Knoblauchsuppe serviert. Nicht fehlen darf selbstverständlich der wertvolle Schinken vom iberischen Schwein. Wer sich mehrere Tage Zeit nehmen und auf einem Weingut allein, zu zweit oder mit der Familie Urlaub machen möchte, ist jederzeit herzlich willkommen. Urlaubern, die Wein nicht nur genießen, sondern auch erforschen wollen, seien das Wein-Museum und das ethnografische Museum in Almendralejo empfohlen. Die Stadt liegt etwa eine halbe Stunde mit dem Auto südlich der Hauptstadt Merida entfernt. Almendralejo ist, wie sollte es anders sein, von Weinbergen umgeben und beherbergt selbst mehrere Weingüter.
Der Wein
aus einem dieser Güter muss es auch gewesen sein,
der die kleine Rosario nach langer Krankheit wieder
geheilt hat. Das kleine Mädchen lebte einst mit
seiner Familie in Almendralejo – allerdings nur
im Roman „Pascual Duartes Familie“ des Nobelpreisträgers
Camilo Jose Celas. Wochenlang lag Rosario schwach und
krank im Bett, da die Mutter der Kleinen nicht genug
Milch geben konnte. Dann aber erzählt der Bruder
Rosarios: „Nach und nach aber erholte sich das
Mädchen und kam, dank einer Rotweinsuppe, die meiner
Mutter verschrieben wurde, langsam zu Kräften.
Es war ein aufgewecktes Kind und alle Mühe nicht
vergeblich gewesen.“ Die Geschichte der kleinen
Rosario und ihres Bruders kann man sich am besten vor
Ort erzählen lassen. In Almendralejo kennt sie
jeder.
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